Wissenswertes über Haltung und Fütterung
Allgemeines
Meerschweinchen gehören zur Gattung
der Kleinnager. Ihre Heimat sind die Anden- Hochländer Südamerikas.
Ein Meerschweinchen kann etwa 4 – 8 Jahre alt werden und
ausgewachsen ein Gewicht von 800 – 1200g erreichen. Das
Meerschweinchen ist ein sehr friedfertiges, sensibles und
intelligentes Tier. Es ist tagsüber aktiv, und damit ein ideales
Haustier für Kinder. Die Tiere sind nicht aggressiv und beißen auch
nicht – außer der Mensch macht etwas falsch im Umgang mit ihnen.
Meerschweinchen sind von Natur aus Gruppentiere, deshalb sollte man
sie nicht einzeln halten. Es lassen sich zwei Weibchen oder auch
entgegen der landläufigen Meinung zwei Böckchen zusammen halten.
Ideal ist eine Gruppe mit 2-3 Weibchen und einem kastrierten Bock.
Unterbringung
Das Meerschweinchenheim: In der
Wohnung lassen sich Meerschweinchen gut in einem Käfig halten, der
mindestens 100 x 50 cm (für max. 2 Tiere) oder 120 x 60 cm (für max.
3 Tiere) groß sein sollte. Auch Außenhaltung ist möglich (in
Außenställen oder in einem Holzgartenhaus). Außenställe sollten aus
Holz und wetterfest mit Teerpappe verkleidet sein. Im Winter
brauchen die Meerschweinchen im Außenstall ein Holzhäuschen mit viel
Heu gegen die Kälte. Als Einstreu hat sich Raps- oder Hanfstreu,
sowie Stroh und Sägespäne bewährt, da diese sehr saugfähig und gut
kompostierbar sind. Einstreu in Pelletform ist nur als sehr
saugfähige Unterlage unter einer weichen Schicht (z.B. Sägespäne)
geeignet, da die Tiere nicht gerne direkt auf den harten Pellets
laufen. Gereinigt wird der Käfig oder Stall je nach Verschmutzung
ein- bis zweimal wöchentlich. Urinstein lässt sich gut mit
Essigwasser aufweichen und entfernen. Ca, ein mal im Monat sollte
der Stall desinfiziert werden (z.B. mit Bactazol), um evtl. Pilz und
Ungeziefer einzudämmen. Außerdem brauchen die Meerschweinchen einen
Futternapf aus Steingut (standfest und Spülmaschinen geeignet) und
eine Trinkflasche die nach Möglichkeit nicht tropfen sollte.
Meistens kann dieses durch senkrecht, gerades Aufhängen verhindert
werden. Bei Außenhaltung muss bei Temperaturen unter dem
Gefrierpunkt auf die Wasserflaschen geachtet werden, denn sie
frieren leicht ein und die Tiere können nicht trinken. Man kann auch
noch eine Heuraufe anbringen. Waagerecht zwischen die Käfigstangen
eingeschobene Bretter, oder ein Holzhäuschen mit Flachdach werden
von den Meerschweinchen gerne als Unterschlupf oder Aussichtspunkt
benutzt.
Im Sommer dürfen die Meerschweinchen
in den Auslauf auf dem Rasen. Der Auslauf sollte schattig stehen und
von oben geschlossen sein, als Schutz vor Katzen und Raubvögeln. Bei
Freilauf in der Wohnung müssen die Meerschweinchen überwacht werden
(u. a. Gefahr eines tödlichen Stromschlages beim durchbeißen von
Kabeln).
Eingewöhnung
Setzt man die Meerschweinchen in ihren
neuen Käfig ein, sollte man in den ersten Tagen darauf verzichten
ihnen ein Häuschen zu geben. Reichlich Heu auf dem Käfigboden reicht
als Versteck zunächst aus. Die Meerschweinchen gewöhnen sich so
schneller an den Menschen und werden eher zahm. Man sollte den
Tieren ausreichend Zeit lassen um sich an ihre neue Umgebung zu
gewöhnen. Erst dann beginnt man damit durch füttern aus der Hand ihr
Vertrauen zu gewinnen. Hat man schon ein oder mehrere
Meerschweinchen und möchte ein neues hinzusetzen, sollte man dieses
vor dem Einsetzen mit feuchter Streu aus dem Käfig abreiben, um ihm
den vertrauten Geruch der vorhandenen Tiere zu geben.
Meerschweinchen benötigen täglich
Vitamin C, da ihr Körper dieses nicht selbst herstellen kann. Dieses
kann man am besten durch ein hochwertiges Trockenfutter und viel
frisches Obst und Gemüse zuführen. Grade in den Wintermonaten ist
darauf zu achten.
Ein richtig ernährtes und gesundes Tier fühlt sich fest und muskulös
an.
Trockenfutter
Fertigfutter gibt es in vielen
Qualitätsstufen im Fachhandel oder im Supermarkt. Hier sollten auf
den Zusatz von Vitamin C geachtet werden. Man sollte darauf achten,
dass das Futter möglichst wenig Getreidekörner und/oder
Sonnenblumenkerne enthält, da diese die Tiere schnell verfetten
lassen. Trockenfutter sollte nur in kleinen Mengen gegeben werden,
satt werden sollen Meerschweinchen überwiegend von gutem Heu und
frischem Grünfutter. Ein ausgewachsenes und gesundes
Meerschweinchen, welches nicht zur Zucht eingesetzt wird, kann auch
ausschließlich mit gutem Heu und viel Gemüse und Obst ernährt
werden.
Grünfutter
Das Grünfutter sollte nicht am
Straßenrand gesammelt werden. Die Konzentration der Rückstände kann
bei dem relativ geringen Körpergewicht des Meerschweinchens zu
schweren Erkrankungen oder zum Tode führen. Geeignetes Obst und
Gemüse sind Apfel, Banane, Birne, Kiwi, Orange und Wassermelone.
Blattspinat, Chicorée, Chinakohl, Endivie, Fenchel, Futterrübe,
Gurke, Kohlrabi, Mais, Möhre, Rote Bete, Salat und Tomate. Ebenfalls
eignen sich Brennnessel, Gras, Löwenzahn und Topinamburblätter.
Grünfutter darf weder nass noch direkt aus dem Kühlschrank
verfüttert werden.
Heu
Gutes Heu ist ein sehr wichtiger
Bestandteil der Fütterung und sollte den Meerschweinchen immer zur
Verfügung stehen. Das Heu darf weder muffig riechen noch von
Schimmel durchsetzt sein.
Leckerchen
Die im Übermaß im Handel angebotenen „Leckerchen“
für Meerschweinchen und andere Nager (Joghurt-Drops, usw.) sind
überflüssig und nicht empfehlenswert. Sie enthalten meist viel
Zucker, Aromen und andere schädliche Inhaltsstoffe.
Wasser
Es sollte immer frisches Trinkwasser
zu Verfügung stehen. Einmal wöchentlich kann man dem Trinkwasser
Vitamin C zufügen, falls man kein Futter mit hohem Vitamin C-Gehalt
füttert.
Nagebedürfnis
Um das Nagebedürfnis der
Meerschweinchen zu befriedigen ist hartes Brot nur bedingt und
Zweige von Obstbäumen oder Weide sehr gut geeignet.
Pflege
Viele Rassen sind sehr pflegeleicht
was die Fellpflege betrifft. Nur bei den Langhaar-Rassen ist etwas
mehr in Sachen Fellpflege erforderlich. Sie müssen gebürstet werden.
Das lange Fell muss von Knoten und Verschmutzungen befreit werden.
Die Haare müssen hin und wieder auf Bodenlänge gekürzt werden.