Update am 19.11.2022

 

Ostfriesische Möwen und Ramelsloher Gelb - Haltung und Zucht seit 2022

Steckbrief: Ostfriesische Möwen

https://www.huehner-hof.com/rassen/huehnerrassen/ostfriesische-moewen/     - Quellnachweis

Herkunftsland

Deutschland

Eigenschaften

robust, zutraulich, kälteunempfindlich

Farbschläge

silber-schwarzgeflockt, gold-schwarzgeflockt

Eier

 
60 g

Farbe der Eier: Weiß

Mindestgewicht für Bruteier

55 g

Legeleistung

180 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

 
Henne: 1,75 - 2,5 kg, Hahn: 2,25 - 3 kg

Brutlust

10 %

Flugfähigkeit

100 %

Platzbedarf

100 %

Haltung

Ostfriesische Möwen brauchen zwingend einen Auslauf, um sich wohl zu fühlen. Wenn möglich, dann soll dieser groß sein oder als Freilauf angeboten werden. Ein Zaun mit zwei Metern Höhe stellt leider kein Hindernis dar, weswegen dieser mit einem Netz überspannt werden sollte. Solche Zäune haben ihren Preis, weswegen Ostfriesische Möwen eher etwas für Einsiedlerlagen oder Liebhaber sind.

Freilauf

Wer seine Hühner frei laufen lässt, darf sich über den weiten Aktionsradius nicht wundern. Ostfriesische Möwen bleiben Standorttreu und wer am Abend etwas füttert, wird sie auch wiedersehen.

Es wird aber davon berichtet, dass diese Hühnerrasse selbst bei Schlechtwetter in den Bäumen nächtigt. Deswegen schadet eine abendliche Fütterung im Stall nicht. Solange es im Freien Nahrung gibt, kann die Fütterung deutlich reduziert werden.

Hühnerstall

In Norddeutschland beziehungsweise Ostfriesland ist das Wetter rauer. Eine heimische frei laufende Hühnerrasse muss deswegen sehr robust sein. Genau das trifft auf Ostfriesische Möwen zu. Diese sind auch an ihren Stall anspruchslos. In diesem sollen sich Sitzstangen, darunter ein Kotbrett und an geeigneter Stelle Legenester befinden.

Außerdem muss es trocken und windgeschützt sein und Wasser sowie etwas Futter geben. Viel mehr brauchen diese selbstständigen Hühner aber nicht.

Wenn es im Winter nicht mehr viel gibt, sind Gemüsereste aus der Küche eine willkommene Aufwertung des Hühnerfutters.

Charakter

Wie auch bei anderen Hühnerrassen fangen Junghähne mit dem Kämpfen an. Wenn die Hähne genug Hühner und Platz haben, können sie einander aus dem Weg gehen, sonst sollen Hähne voneinander getrennt werden.

Wie auch andere Landhühner bleiben Ostfriesische Möwen gerne etwas auf Abstand, lassen sich jedoch mit etwas Geduld zähmen. Wer bereits Jungvögeln ein paar Leckerchen aus der Hand gibt, wird schnell Erfolge erzielen. Wer seine Hühner nur füttert und schaut, dass alles seine Richtigkeit hat, wird sie als etwas schreckhaft und vorsichtig erleben.

Gerade in schwierigen Wetterlagen werden Ostfriesische Möwen besser als viele andere Hühnerrassen bestehen. Für Selbstversorger sind sie deswegen perfekte Hühner für Eier und etwas Tafelfleisch. Wegen der Kehllappen und Stehkämme darf es jedoch im Winter nicht zu stark frieren, sonst kann es zu Erfrierungen kommen.

Eier und Legeleistung

Die Eier der Ostfriesischen Möwen sind weiß. Laut verschiedener Angaben wiegen diese 50 bis 60 Gramm, das Mindestgewicht für Bruteier liegt bei 55 Gramm.

Die Hennen legen bis über 200 Eier im ersten vollen Legejahr. Das Legejahr wird bei dieser Rasse von November bis Oktober gezählt.

Während andere Hühnerrassen im zweiten, aber meist ab dem dritten Jahr deutliche Einbußen haben, nimmt die Legeleistung der Ostfriesischen Möwen selbst im vierten Jahr nur wenig ab. Diese anhaltende Legeleistung im Alter wird nur durch wenige Rassen wie den nahe verwandten Westfälischen Totlegern erreicht.

Die Zahl von 200 Eiern mit rund 55 Gramm kann in guten Zuchtlinien inzwischen wieder stimmen. Zwischenzeitlich war diese Hühnerrasse jedoch in einem schlechten Zustand, die Legeleistung lag 2006 eher zwischen 100 bis 170 Eiern im Jahr. Die Hühner sowie die Eier erreichten zudem nicht das im Standard vorgesehene Gewicht. Glücklicherweise hat sich im Jahr 2001 ein durch die GEH betreuter Zuchtring gegründet, der auf Leistungsmerkmale und zweitrangig auf die Erscheinung optimiert.

Steckbrief: Ramelsloher

Herkunftsland

Deutschland

Eigenschaften

anfängerfreundlich, robust, kälteunempfindlich, winterleger

Farbschläge: weiß, gelb

Eier

 
55 g

Farbe der Eier: Creme

Mindestgewicht für Bruteier

56 g

Legeleistung

170 Eier / Jahr

Gewicht Hahn und Henne

Henne: 2 - 2,5 kg, Hahn: 2,5 - 3 kg

Brutlust

30 %

Flugfähigkeit

60 %

Platzbedarf

90 %

Die Ramelsloher stammen aus dem Hamburger Raum, in dem die „Stubenkückenzucht“ unter den ärmeren Leuten weit verbreitet war. In der Küche wurden im Winter Küken aufgezogen, die bereits nach zwei Monaten mit einem Gewicht von ca. 800 Gramm geschlachtet und als zartes Fleisch auf dem Markt verkauft wurden. Die weißen Ramelsloher haben also die Eigenschaft, dass man sie sehr gut zähmen kann. Dabei können weiße Ramelsloher Hähne jedoch gegenüber den Menschen aggressiv werden, wenn man seine Hennen zähmen möchte. Wer Schmusehühner haben möchte, sollte also den Hahn weglassen.

Die Hennen haben ihre Rangordnung, die jedoch dennoch laufend erprobt wird. Dabei kommt es jedoch zu keinen richtigen Kämpfen, solange die Hennen genug Platz haben. Ansonsten kommt es schnell zum Federfressen. Bereits die Küken sollen ein wenig Unterschlupf oder Spielzeug in der Aufzuchtkammer finden, um das Federpicken zu vermeiden. Die Eier mit dem Mindestgewicht von 54 Gramm sind im Übrigen für die Kunstbrut sehr gut geeignet.

Die Küken bilden schnell ein dichtes Federkleid aus, sollen bis zu diesem Punkt jedoch vor Schlechtwetter geschützt werden. Die adulten Ramelsloher sind sehr robuste Landhühner, die viel Auslauf brauchen. Wer diese Hühnerrasse in einem beengten Auslauf oder nur im Stall hält, der kann schnell Verhaltensstörungen feststellen. Gerade die weißen Ramelsloher brauchen den Auslauf, ernähren sich in der warmen Jahreszeit dafür aber auch selbstständig oder müssen nur wenig gefüttert werden.

Wer seine weißen Hühner bereits als Küken zähmt und auf den Schoß nimmt, der halt bald schon richtige Schmusehühner. Hühner des gelben Farbschlags werden hingegen keine Schmusehühner, auch wenn sie zutraulich werden können. Die Hähne gehen seltener auf Menschen los und die Hennen vertragen sich untereinander besser.